22.03.2025 Konzerte für alle Maintaler

Kultur- und Musikverein hat sich umbenannt und kündigt Jahresprogramm an.

27.11.2021 Evg. Gemeindezentrum Dörnigheim

Ein musikalischer Spaziergang

27.11.2021 Mainufer in Dörnigheim

Ein musikalischer Spaziergang

21.08.2021 am Mainufer in Dörnigheim

Gelungene Premiere am Mainufer

Jazz am Fluss mit Darius Blair und seiner Combo

07.03.2020 Alte Kirche am Main

Cello trifft Piano

Gelungenes Überraschungskonzert

 

Unser Verein hatte am Samstag, den 07. März 2020 die Pianistin Juliane Steinwachs-Zeil und den Cellisten Peter Koch zu Gast. Die aus Dresden kommenden Musiker versprachen einen außergewöhnlichen Konzertabend: ein Improvisationskonzert.

Gerade noch rechtzeitig vor Eintritt der umfassenden Einschränkungen, die zurzeit für kulturelle Veranstaltungen aufgrund der Corona-Epidemie gelten, konnte das Konzert wie geplant stattfinden. Die erfreulich zahlreich gekommenen Besucher*innen erlebten dann ein beeindruckendes Überraschungskonzert, das aber doch einer Art von musikalischem Programm folgte. Die beiden Akteure schickten die Gäste an diesem Abend mental auf eine Reise nach Italien – auf Goethes Spuren.

Die musikalischen Etappen führten u.a. nach Verona, Venedig, Rom, Neapel und nach Sizilien. Die Eindrücke während der Kutschfahrt, das lebhafte Treiben in den Straßen und auf den Plätzen, das Kolosseum mit seiner blutigen Geschichte, den Petersdom, die Gondelfahrt auf den Kanälen von Venedig etc. setzten die beiden Musiker gemeinsam aber auch als Solisten programmatisch um. Als Zuhörer*in konnte man durch das filigrane Spiel von Juliane Steinwachs-Zeil am Flügel das Glitzern des Wassers in den Kanälen Venedigs quasi vor sich sehen, oder aber die Feierlichkeit im Petersdom bei einer Choralvariation des Cellisten Peter Koch nachempfinden. Für viele Gäste war der musikalisch perfekt abgebildete Ausbruch des Vulkans Ätna auf Sizilien dabei besonders beeindruckend. Das vielfältige und situativ aufeinander abgestimmte Spiel der Akteure erzeugte Stimmungen und Bilder und war ein faszinierendes und nicht alltägliches Musikerlebnis.

09.02.2020 Alte Kirche am Main

Trio Serenade Kammermusik mit Tiefgang

05.12.2019 Eva. Gemeindehaus Dörnigheim

"Big Swing is back in town"

03.12.2019 Alte Kirche am Main

Liebespfeile treffen ins Schwarze

14.02.2017 Alte Kirche am Main

Sehr bildhafte Umsetzung "Kultur- und Musikverein Dörnigheim präsentiert das Gastspiel des Klezgoyim-Ensembles Bremen"

Ein Artikel in der Zeitung „Hanauer Anzeiger“

25.01.2012 Alte Kirche am Main

"Musik für die Herzen und Geld für die Tsunami-Opfer"

„Benefizkonzert des Streichorchesters Taunus in der Alten Kirche am Main begeistert das Publikum und spielt eine Spendensummer von 715 Euro ein“
Ein Artikel in der Zeitung „Stadt Maintal“

21.11.2011 Alte Kirche am Main

Eine überzeugende Werbung für die Barockmusik „Maintaler Musikwoche“: „Le Corde Sonanti“ fasziniert in Alter Kirche

Begegnung auch mit unbekannten Komponisten / Von Lars-Erik Gerth

Maintal. – Einen faszinierenden Abend der Barockmusik boten die beiden Cellistinnen Uta Kempkes und Anja Enderle sowie die Cembalistin Miriam Altmann am vergangenen Dienstag in der Alten Kirche am Main in Dörnigheim. Es war dies die zweite Konzertveranstaltung im Rahmen der fünften „Maintaler Musikwoche“.

Uta Kempkes und Anja Enderle bilden das Duo „Le Corde Sonanti“, zu dem beim Dörnigheimer Konzert noch die Cembalistin Miriam Altmann stieß. Alle drei Musikerinnen haben ein Faible für die Barockmusik, was sie in der Alten Kirche auch nachdrücklich unter Beweis stellten. Kempkes und Enderle spielten auf original Barockcelli, was für einen interessanten Klang bei den Kompositionen von Corrette, Vivaldi, Bach, Geminiani, Breval, Saggione und Händel sorgte.

Die Künstlerinnen harmonierten ideal miteinander, boten sehr differenzierte Wiedergaben, bei denen sie großen Wert auf musikalische Feinheiten legten. Das war bereits beim Eingangswerk, der Sonate für Violoncello und Basso continuo in F-Dur von Michel Corrette, zu spüren. Den fröhlich gehaltenen Beginn spielte das Trio mit sicher gesetzter Rhythmik und passender Dynamikabstufung. Mit warmem Timbre und feinen Modulationen versahen die Ausführenden die getragene und lyrisch angelegte Aria, ehe es im Finalsatz lebhaft und schließlich ausgesprochen furios zuging. Stets behielten Uta Kempkes, Anja Enderle und Miriam Altmann ein transparentes sowie gut austariertes Klangbild im Auge, sorgten für ungetrübte Hörfreude. Zudem gaben sie abwechselnd Informationen zu Komponisten und Werken. Dies war besonders hilfreich, da vier der sieben Musiker, deren Stücke erklangen, heute eher unbekannt sind.

Das gilt natürlich nicht für Antonio Vivaldi, dessen Sonate für Violoncello und Basso continuo in e-Moll zu hören war. Das Trio spielte die abwechslungsreiche Komposition im getragenen Kopfsatz mit feinen Schattierungen, ehe es im Allegro recht tänzerisch-beschwingt zuging. Konturiert spielten Uta Kempkes und Anja Enderle ihren jeweiligen Cello-Part, während Miriam Altmann auf dem Cembalo für die sicher gesetzte Begleitung sorgte, dabei durch schnelle Läufe Akzente setzte.

Der zweite Largo-Satz offenbarte dann auch melancholische, fast wehmütige Klänge, die gut zum Gedenkmonat November passten. Das finale Allegro wirkte dann wieder schwungvoll und unbeschwert, unterstrich zudem die Spielfreude der drei Künstlerinnen, die mit großem Engagement und auf hohem technischen Level eine Lanze für die Barockmusik brachen.

Ihr gewandtes und konturiertes Cembalospiel stellte Miriam Altmann bei ihrem Solo unter Beweis, das Präludium und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach galt. Die schnellen Läufe und Triller nahm sie dabei ebenso behende wie die verinnerlichten Momente im Fugenteil. Die Interpretation war klar abgestuft und bestach durch ihre Klarheit im Tastenanschlag.

Francesco Geminianis Sonate für Violoncello und Basso continuo in a-Moll schloss den längeren ersten Teil des Programms ab, unterstrich erneut das homogene Zusammenspiel der drei Ausführenden, das sich besonders durch Geschmeidigkeit und Flexibilität auszeichnete.

Entsprechend ging es nach der Pause mit der zunächst vorwärts drängenden Sonate für Violoncello und Basso continuo in D-Dur von Jan Baptiste Breval weiter. Während die anderen aufgeführten Komponisten bereits im 18. Jahrhundert verstarben, lebte er bis 1823. Sein Werk ist jedoch eindeutig im Stil des Barocks geschrieben und passte zu den übrigen Stücken des Programms. Mit schlankem Klang und ungemein virtuos musizierten die Künstlerinnen auch dieses Stück, erfreuten dabei durch eine feine musikalische Klinge und eine bemerkenswerte Intensität. Dies war ebenso in Giuseppe Fedeli Saggiones Duosonate für zwei Violoncelli in d-Moll der Fall. Anja Enderle und Uta Kempkes spielten sich die musikalischen Bälle geschickt zu, beeindruckten durch filigranes und zugleich sehr plastisches Spiel. Der tänzerische Charakter des dritten Satzes kam dabei genauso zu seinem Recht wie der umschmeichelnde Duktus des Adagio. Die schnellen Läufe des Finals bewältigte das Duo ohne Reibungsverluste und mit erfreulicher Perfektion.

Krönender Abschluss dieses gelungenen Konzertabends war Georg Friedrich Händels Sonate für zwei Violoncelli und Basso continuo in g-Moll. Bei dieser erfreute vor allem die klare Linienführung in den beiden Celli und der kraftvolle Vorwärtsdrang des Cembalos. Besonders stark in Erinnerung blieb jedoch der elegische Impetus des stimmungsvollen Largos. Jene Besucher, die gekommen waren, spendeten zu Recht starken und lang anhaltenden Applaus, der noch mit einer schwungvollen, aber zugleich fein pointierten Zugabe belohnt wurde

Junge Sinfoniker in der Alte Kirche am Main

Ein Abend mit dem Thomaskantor Junge Sinfoniker begeistern Dörnigheimer Musikfreunde mit fünfmal Bach / Von Lars-Erik Gerth

Maintal (leg). _ Gert Eimer war sichtlich zufrieden. Der Erste Vorsitzende des Kultur- und Musikvereins Dörnigheim konnte sich am frühen Sonntagabend über eine voll besetzte Alte Kirche am Main freuen. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren zum Konzert mit den Jungen Sinfonikern Hessen erschienen. Und sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

Die zehn Mitglieder der Jungen Sinfoniker widmeten ihr Programm alleine einem Komponisten: Johann Sebastian Bach. Dabei stellten die Musikerinnen und Musiker ihr solistisches Können genauso heraus wie ihre Kunst, im Ensemble zu harmonieren. Mit einer differenzierten Wiedergabe des Concerto d-Moll in der Bearbeitung für Orgel begann der Abend. Olaf Joksch spielte seinen Part sehr differenziert, volltönend in großen Klangmassierungen, dann aber auch sehr zart in den lyrischen Passagen.
Zudem erwies sich die Orgel in der Alten Kirche als sehr modulationsreich und erfreute vor allem durch schöne Obertöne. Bachs Konzert für zwei Violinen in d-Moll erfordert zwei Solisten, die sich in den Dienst des Werkes stellen und mit dem Ensemble harmonieren müssen. Julia Smith und Christian Ferel gelang dies ohne Abstriche.
Zudem bestachen sie durch sichere Linienführungen, warmes Timbre und Geschmeidigkeit im Tonansatz. Nur manche intensive Passage hätte man
sich noch etwas brillanter im Klang gewünscht. Der getragene zweite Satz gelang insgesamt am Besten, wobei die jungen Musikerinnen und Musiker zudem den melancholischen Unterton nicht negierten. Im Finalsatz bewältigten die Instrumentalisten die geforderten, mitunter abrupten Tempiwechsel sicher und ohne
Intonationstrübungen. Das aufmerksame Publikum spendete bereits nach dieser Wiedergabe starken und lang anhaltenden Applaus.
Beeindruckendes Solo.

Keiner einfachen Aufgabe stellte sich der Cellist Carsten de Haas nach der Pause. Er spielte Bachs lange und heikle Solo-Suite in C-Dur
ungemein differenziert, mit technisch sauberer Intonation und bemerkenswerter Phrasierungskunst. De Haas fand jeweils den passenden Zugang zu den eher dynamischeren, aber auch zu den verinnerlichten Sätzen. Gekonnt wechselte er von scharfer Akzentuierung zu weichem Tonansatz. Bruchlos gelangen ihm die Übergänge und bei aller technischen Bewältigung _ wunderbar zum Beispiel das An- und Abschwellen lassen des Tons im Kopfsatz _ blieb auch die persönliche Interpretation nicht auf der Strecke. Geheimnisvoll und auftrumpfend Einen weiteren Höhepunkt lieferten die Jungen Sinfoniker anschließend bei ihrer Wiedergabe von Bachs Cembalokonzert in d-Moll. Dabei bewies Olaf Joksch, dass er nicht nur die Orgel beherrscht, sondern auch am Cembalo für sich einnimmt. Die schnellen, fast auftrumpfenden Läufe meisterte er mit großem Aplomb, ohne dabei aber die notwendige Balance zu den Streichern zu gefährden. Auch hier stand das gemeinsame Musizieren im Vordergrund und nicht das sich Herausheben von einzelnen Solisten.

Alte Kirche am Main

Von zickigen Sängern, Spottliedern und der großen Macht der Musik Das Bremer Ensemble "Helikon" begeisterte

Dynamisch, aber auch empfindsam
Frankfurter Flötistinnen begeistern Publikum in der Alten Kirche mit breiter Ausdruckspalette

Maintal (sd). _ Mit einem ebenso ungewöhnlichen wie spannenden Konzertabend begeisterte das Bremer Ensemble „Helikon“ am vergangenen Sonntagabend die Zuhörer in der Alten Kirche am Main in Dörnigheim. „Aus Englands Nebel in die Sonne Italiens“ _ unter diesem Motto luden die Musikerinnen und Musiker ein zu einer erlebnisreichen Klang-Reise durch ersten Konzertsäle Europas im 17. und 18. Jahrhundert.
Kleine, aber feine musikalische „Schmankerln“ stellten Ensemble-Gründerin Imma Einsingbach (Sopran), Olaf Tetampel (Bass und Viola da Gamba) und Susanne Peuker (Arciliuto) bei ihrem Auftritt im Rahmen der Konzertreihe des Kultur- und Musikvereins Dörnigheim vor. Das Repertoire reichte dabei von bekannten Namen wie Claudio Monteverdi und Henry Purcell bis hin zu weniger geläufigen wie John Blow oder Giovanni Battista Bassani. Trotz eindeutiger Einordnung im Genre der „E-Musik“ war das Konzert in Dörnigheim dabei nicht immer hundertprozentig ernst zu nehmen. So sorgten zum Beispiel im ersten Teil zwei Spottlieder aus dem 18. Jahrhundert für entspannte Laune und ausgelassene Heiterkeit unter den Zuhörern.
„Das ist wahr und kein Gedicht, trau nur keinem Weibsbild nicht“, empfahl zunächst Olaf Tetampel in einem Lied von Valentin Rathgeber, denn die Frauen seien nun einmal „lang am Haar, aber kurz am Verstand“. Prompt erwidert natürlich von Imma Einsingbach, die sich mit Johann Sigismund Scholze über „Das böse Mannsvolk“ beschwerte, das „von einer zur anderen geht“.
Perfekter Zusammenklang
Leise, polyphon verwobene Lautentöne mit filigranem Charme mischten sich bei dem Konzertabend mit dem sonoren Klang der Viola da Gamba, Imma Einsingbachs klarer und auch bei schwierigen Koloratur-Passagen stets transparenter Sopran korrespondierte perfekt mit dem warmen Timbre von Olaf Tetampels Bass. Tänzerische Passagen wie in der Sonate für Viola da Gamba und Basso Continuo von Johann Daniel Hardt folgten auf lyrische Liedpassagen, diese wiederum auf schwermütige Lamenti oder heiter-ausgelassene, volksliedhafte Melodien. Und so nahmen die drei Musiker die Zuhörer in der Alten Kirche mit auf eine Reise von Norden nach Süden: Von der bekannten englischen Volksweise „Greensleeves“ und Lobliedern auf die Macht der Musik von John Blow und Henry Purcell ging es über deutsche Liebeslieder von Adam Krieger bis hin zu geistlichen Werken von Claudio Monteverdi nach Texten aus dem Hohelied Salomos.
Am Schluss des Konzertes standen dann zwei recht skurrilen Szenen: Olaf Tetampel verkörperte zunächst einen im heutigen Sprachgebrauch wohl am ehesten „zickig“ zu nennenden Sänger, der sich in feiner Gesellschaft vehement und mit den absurdesten Ausreden gegen alle Bitten wehrt, doch etwas von seiner Kunst darzubringen. Anschließend bewies Imma Einsingbach noch einmal ihre Wandlungsfähigkeit und schauspielerisches Talent mit der Darstellung der schwedischen Königin, die angesichts der Todesnachricht ihres Gatten Gustav Adolf völlig den Kopf verliert und sich in wilde Phantastereien stürzt.
Freude machte bei dem Konzert aber nicht nur die höchst gelungene Programmauswahl, mit der das Ensemble „Helikon“ auch die in Alter Musik weniger bewanderten Zuhörer an die Hand nahm und durch den Abend führte, sondern vor allem die musikalischen Qualitäten der Ensemblemitglieder. Lebendige Spielfreude paarte sich mit virtuoser Beherrschung der Instrumente _ vor allem Susanne Peuker begeisterte in Giovanni Zambonis Solo-Suite für Arciliuto, die große Erzlaute mit bewundernswerter Fingerfertigkeit und feinem Gespür. Dazu kamen sozusagen als Tüpfelchen auf dem „i“ die feinfühligen Interpretationen des Ensembles und seine unverhohlene Begeisterung für die Musik.
Der kleine Publikumskreis und die intime, stimmungsvolle Atmosphäre der Alten Kirche sowie das sympathische und offene Auftreten der Künstler taten ihr Übriges und machten das Konzert zu einem Erlebnis, das Lust auf mehr weckte

Alte Kirche am Main

Barockmusik in barocker Umgebung Streichorchester Taunus gibt ein beeindruckendes Barockkonzert

Maintal (dd). _ Ein besonderer Kunstgenuss wurde den Zuhörern in der Alten Kirche am Main am vergangenen Sonntag Abend präsentiert. Der Kultur- und Musikverein Dörnigheim in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Dörnigheim hatte das Streichorchester Taunus eingeladen, das mit seinen teilweise sehr jungen Mitgliedern ein gelungenes Konzert mit barocker Musik darbot.
Das Begrüßungswort sprachen zu Beginn Pfarrer Martin Streck und Gert Eimer, Vorsitzender des Kultur- und Musikvereins und erinnerten die zahlreich erschienen Zuhörer unter anderem an das 300-jährige Jubiläum der Alten Kirche am Main, die im Jahre 1705 im barocken Stil umgebaut worden war.
Unter der Leitung von Violinistin Dorothee Birke startete das Orchester gleich danach mit dem „Concerto in A-Dur ‚per eco'“ von Antonio Vivaldi (1678 bis 1741). Schon im Allegro kam die sehr gute musikalische Übereinstimmung unter den Streichern und mit dem romantischen Cembalo zum Tragen und die melodischen Klänge konnten sich in der kleinen Kirche voll entfalten.
Begeistertes Publikum
Im Larghetto beginnen die Streicher mit einem langsamen Spiel und später bildet das Orchester, wie auch im Allegro, jeweils das interessante Echo dreier Violinisten, die hier im hinteren Kirchenschiff spielten und umgekehrt. Großer Applaus des Maintaler Publikums für das harmonische dargebrachte Stück belohnte die Musiker.
Vor allem konnten Dorothee Birke und Michael Hahn mit ihren Violinsoli ein professionelles Spiel präsentieren, wie auch die drei erst etwa zehnjährigen Streicher Ananda Wittiber, Jonas Hahn und Benjamin Wildermuth ihr Können deutlich unter Beweis stellten.
Hatte das erste Werk schon harmonische Klänge verbreitet, so setzte dies nun der bekannte, einsätzige „Kanon“ des deutschen Komponisten und Organisten Johann Pachelbel (1653 bis 1706) fort. Die Streicher interpretierten perfekt die eingängige Melodie, bei der die Instrumente nacheinander einsetzen.
Eindrucksvolles Cembalo-Solo
Ein sehr eindrucksvolles Solo präsentierte auch Fritz Walther am Cembalo im Allegro des Konzerts für Cembalo und Streicher von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750). Während im Adagio das Cembalo die Hintergrundmelodie spielt, treten die Streicher hier in den Vordergrund und im Allegro dominierte wieder das flinke, gekonnte Spiel von Cembalo und Streichern. Stürmischen Applaus gab es hierfür wiederum für das Kammerorchester. Schön auch zu beobachten, wie die im Publikum befindlichen Eltern der jungen Interpreten ihre Kinder mit Applaus unterstützten.
Nach der Pause wurde das Konzert fortgesetzt mit dem „Concerto in g-moll“ von Antonio Vivaldi, einer äußerst anregenden Melodie über drei Sätze. Schon im Allegro fielen das im Detail gelungene Spiel der Streicher und die perfekte Begleitung durch das Cembalo auf.
Sicheres Spiel der jungen Solistin
Besonders die junge Violinistin Katharina Wildermuth erfreute durch ihr professionelles, sicheres Solospiel über das Allegro, Largo und wiederum Allegro, das sie locker und doch anmutig herüber brachte.
Das letzte Stück war das Konzert in d-moll von Johann Sebastian Bach. Auch hier glänzten die Violin-Solisten Dorothee Birke und Michael Hahn, die die bekannte Melodie lebhaft interpretierten. Deutlich zu vernehmen war in diesem Stück im Largo ma non tanto auch der sonst eher im Hintergrund befindliche Kontrabass, hier Kai von Götze. Zum Schluss, im flotten Allegro, kam das gesamte Orchester noch einmal zur Geltung, perfekt aufeinander abgestimmt. In der natürlich fälligen Zugabe entschied sich das Streichorchester Taunus noch einmal für den „Kanon“ von Pachelbel, den die Streicher wiederum mit viel Charme darboten.
Das Streichorchester Taunus wurde im Herbst 1982 mit Schülern von Dorothee Birke und Michael Hahn gegründet. Seit 1985 ist das Orchester Mitglied der Jeunesses Musicales Deutschland. Das Jugend-Streichorchester erhielt 1986 bereits die höchste Wertung der Kategorie „Jugend-Streichorchester“ beim ersten Deutschen Laienorchester-Wettbewerb in Würzburg und ist seither nicht nur in Konzerten, sondern auch im Rundfunk und auf CD zu hören und absolviert außerdem Konzertreisen ins Ausland.
Am Sonntag waren an den Violinen Dorothee Birke, Heike Bur, Jonas, Michael und Monika Hahn, Monika Hohmann, Ina Machura, Peter Seebach, Silvia Steup, Deniz Yesilfiliz, Katharina Wildermuth und Ananda Wittiber. Viola spielte ebenso Michael Hahn sowie Philipp Hufnagel und an den Violoncelli waren Andreas Kissel und Benjamin Wildermuth. Kontrabass spielte Kai von Götze und Cembalo Fritz Walther. Michael Hahn, Peter Seebach, Kai von Götze und Fritz Walther sind außerdem Mitglieder des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt beim Hessischen Rundfunk.

07.03.2005 Alte Kirche am Main

Frankfurter Flötistinnen II

Dynamisch, aber auch empfindsam
Frankfurter Flötistinnen begeistern Publikum in der Alten Kirche mit breiter Ausdruckspalette


Maintal (leg).
_ Ein Konzert mit acht Flötistinnen ist schon ein etwas ungewöhnliches Ereignis und entsprechend gut besucht war das Konzert des Kultur- und Musikvereins Dörnigheim am vergangenen Montagabend, das in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde in der Alten Kirche am Main in Szene ging und für viel Begeisterung sorgte. Die „Frankfurter Flötistinnen“ stellten nachdrücklich unter Beweis, welch‘ breite Ausdruckspaletten ihre Instrumente zu Gehör bringen können. Unter dem Motto „Barockmusik . . . und mehr“ präsentierten sie ein abwechslungsreiches Programm, das von Bach bis Rachmaninov reichte.
Die Formation war in der Konzertreihe des rührigen Kultur- und Musikvereins bereits einmal zu Gast, hinterließ dabei einen hervorragenden Eindruck, so dass Gert Eimer, der Vorsitzende des Vereins, allen Grund hatte, die Künstlerinnen für einen zweiten Auftritt zu gewinnen. Auf hohem Niveau musizierten die acht Damen die ganz unterschiedlichen Kompositionen, trafen dabei sowohl die empfindsameren Charaktere als auch den beschwingten und dynamischen Duktus, der zum Beispiel das Eingangswerk „Sellinger’s Round“ von William Byrd auszeichnete.
Da es nahezu keine Originalkompositionen für acht Flötistinnen gibt, behelfen sich die Frankfurterinnen mit Arrangements und Transkriptionen von bekannten Werken.
Besonders gelungen geriet dabei der beliebte Kanon von Johann Pachelbel, der in dieser Version sogar mit jazzartigen Klängen angereichert worden ist. Dabei arbeiteten die Musikerinnen Ulrike Dahme, Heidi Ickert, Nicole Bassadre, Imke Papst, Annette Klose-Schwarz, Monika Missale, Gabi Fellner und Stefanie Bieber zunächst dem getragen-verinnerlichten Impetus heraus, setzten auf den warmen Klang ihrer Instrumente. Der dunkle Charakter wurde dann im Finale durch einen fröhlicheren Duktus aufgelöst.
Insgesamt bestach das Oktett durch ein harmonisches und sicher gesetztes Klangbild. Allein bei der von Nancy Nourse arrangierten „Zauberflöten“-Ouvertüre störten einige Intonationstrübungen die Wiedergabe, beeinflussten den positiven Gesamteindruck jedoch nicht nachhaltig. 


Auch vokales Können gezeigt 

Einen besonderen Höhepunkt lieferten die Frankfurterinnen mit ihrer Fassung des bekannten englischen Volksliedes „Scarborough fair“, bei dem Gabi Fellner zudem ihr stimmliches Können mit feinen vokalen Bögen unter Beweis stellte. Diese Wiedergabe gelang atmosphärisch dicht, was auch an der feinsinnigen Harfen-Begleitung durch Stefanie Bieber lag, die zuvor auf diesem Instrument bereits bei Pachelbels Kanon beeindruckte.
Die Kontraste der vier Walzer von Johannes Brahms aus dessen Opus 39 betonten die acht Flötistinnen mit angenehmem Feinsinn und Blick für die Details des von Bernd Ickert verfassten Arrangements. Schmissig kam dabei der erste Walzer daher, während beim zweiten die warmen und umschmeichelnden Modulationen hervorstachen, beim dritten Walzer die rhythmische Pointierung zu ihrem Recht kam und im Finale die umflorende Zartheit der Musik das Ohr des Zuhörers geradezu umschmeichelte. 


Gegensätze herausgestellt

Feine klangliche Abstufung und ein beschwingter Charakter bestimmten die Ausführungen der ersten beiden Sätze aus Bachs drittem Brandenburgischen Konzert. Auch hierbei machten die Musikerinnen die Gegensätze zwischen empfindsamen Passagen und vorwärts drängenden, unbeschwerten Abschnitten deutlich. Diese klare interpretatorische Konturierung hatte zuvor bereits die Wiedergabe des Concerto grosso Nummer acht von Arcangelo Corelli ausgezeichnet. Wobei sich gerade das Finale als formidabler musikalischer Steigerungslauf entpuppte. 

Zu zwei Quartetten, die sich die tonmalerischen Spielbälle versiert und exakt zupassten, formierten sich die acht Damen bei Giovanni Gabrielis „Sonata pian‘ e forte“. Der Titel hätte übrigens gut als Motto über dem Konzertabend stehen können, boten die Flötistinnen doch sowohl gekonnte leise, aber auch dynamische musikalische Momente.


Sergei Rachmaninov hat seine „Vocalise“ opus 34 als Konzert für Koloratursopran und Orchester geschrieben. Robert K. Webb hat den ersten Satz daraus für acht Flöten arrangiert, wobei der melancholisch-verschattete, oft meditative Duktus der Komposition erhalten blieb und in Dörnigheim von den acht Damen mit viel Sensibilität vorgetragen wurde. Fröhlich und beschwingt waren im Gegensatz dazu schließlich Händels „Ankunft der Königin von Saba“ aus seinem Oratorium „Salomon“ und die Ouvertüre zu Tschaikowskijs Ballett „Der Nussknacker“ gehalten. Diese beiden Werke offenbarten ebenfalls den Facettenreichtum der Querflöten-Familie, wobei besonders das tiefste Familienmitglied, die Bassquerflöte (Heidi Ickert) den Zuhörer für sich einnahm.
Das begeisterte Publikum in der Alten Kirche erklatschte sich natürlich eine Zugabe, die mit dem „Tanz der Rohrflöten“ aus dem „Nussknacker“ standesgemäß ausfiel. 


Die acht Frankfurter Flötistinnen begeisterten das Publikum in der Alten Kirche am Main. Stefanie Bieber erwies sich dabei zudem als hervorragende Harfenistin.

Foto: M. Gros

25.08.2021 – Gelungene Premiere am Mainufer

Feel so good